Sites of… Practice: Online Circles 2024

E-WERK freut sich, das Online-Programm Sites of…Practice 2024 ankündigen zu können. Im Laufe von drei Monaten werden sieben Standorte online zusammenkommen, um ihr Wissen über den Aufbau alternativer Wasser- und Energieinfrastrukturen, die Entwicklung von Visionen und Strategien für Kunstinstitutionen, den Aufbau eines Myzel-Netzwerks und die Förderung nachhaltiger Philanthropie zu vertiefen.

Programm

Aufbau alternativer Wasserinfrastrukturen
14. Oktober, 9–11:15 Uhr
Mit Katherine Ball und Polyplan Kreikenbaum

Wie wird sich unser Leben verändern, wenn sich unser Verhältnis zu Wasser wandelt und wir uns von reinen Konsumenten zu verantwortungsvollen Hütern des Wassers entwickeln?

Im ersten Teil des Workshops wird Katherine Ball praktische Strategien und Werkzeuge vorstellen, um dezentrale und experimentelle Wasserinfrastrukturen zu entwerfen, zu bauen und zu pflegen, wie etwa Regen- und Grauwasserauffang- und Filtersysteme. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, auf ihre individuellen Standortbedingungen zugeschnittene Lösungen zu skizzieren und zu planen.

Anschließend werden Stefan und Nina von Polyplan-Kreikenbaum ihren Ansatz vorstellen, wie man von der ersten Idee zur tatsächlichen Umsetzung eines Sees oder Regenwassersystems kommt. Sie präsentieren einige ihrer Projekte und erläutern, welche Möglichkeiten und Einschränkungen dabei berücksichtigt werden müssen.

Katherine Ball erforscht die Infrastruktur des Alltagslebens und versucht, diese für eine nachhaltigere Zukunft umzugestalten. Ihre Projekte umfassen autarkes Leben, auf Pilzen basierende Wasserfiltration und Klimaaktivismus. Sie hat einen MFA in Social Practice von der Portland State University und war Fulbright-Stipendiatin sowie MacDowell Fellow. Katherine war „Water Filtration and Infiltration“-Artist-in-Residence an der Floating University.
katherineball.com und everydayinfrastructure.net

Polyplan-Kreikenbaum ist ein Team aus Ingenieuren, Stadtplanern, Wissenschaftlern und Technikern mit dem Schwerpunkt auf Wasser in urbanen Gebieten, Wasseraufbereitung, Gewässersanierung, Wasser für Badestellen und Erlebnisbereiche sowie den Umgang mit Wasser in der modernen Stadtentwicklung (Schwammstadt). Stefan Bruns ist Senior-Partner und Gründer des Unternehmens mit einem besonderen Fokus auf Modellierung und Projektentwürfen. Nina Röttgers ist Projektleiterin mit Schwerpunkt auf Seensanierung und dezentralen Regenwassersystemen.

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Ein Myzelnetzwerk aufbauen (für Künstler*innenresidenzen und andere Kunstinstitutionen)
28. Oktober, 6–7 Uhr
Mit Yasmine Ostendorf-Rodríguez

Wir werden tief in die Welten der Pilze und Ökosysteme eintauchen und verstehen, wie sie inspirierend für vernetztere und innovativere Ansätze in kollaborativen und kreativen Prozessen sein können. Wir werden uns mit nicht-monetären Ressourcenaustausch, gegenseitigen Abhängigkeiten, dezentralisierten und nicht-hierarchischen Systemen sowie anderen myzelartigen Methoden beschäftigen.

Yasmine Ostendorf-Rodríguez ist Schriftstellerin, Kuratorin und Forscherin mit dem Schwerpunkt auf Kunst und Ökologie. Sie gründete 2012 die Green Art Lab Alliance, die 60 Kunstorganisationen weltweit verbindet, um Umweltgerechtigkeit zu fördern. Zudem gründete sie die Abteilung für Naturforschung an der Jan van Eyck Akademie, das Van Eyck Food Lab und die Future Materials Bank. Als bekennende „Mykophile“ erforscht sie Zusammenarbeit durch eine mykologische Perspektive. Ihr Debütbuch *Let’s Become Fungal! Mycelium Teachings and the Arts* wurde als eines der besten niederländischen Buchdesigns 2023 anerkannt und für das beste Buchdesign weltweit 2023 nominiert.

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Samen der Resilienz: Nachhaltige Philanthropie und werteorientierte Führung
14. November, 6–7:30 Uhr
Mit Jessica Sweidan & Ameyali Ramos

In dieser interaktiven Sitzung werden wir transformative Praktiken achtsamen Fundraisings und nachhaltiger Philanthropie erkunden sowie innovative Führungsprinzipien, die auf kleine Kunstinstitutionen zugeschnitten sind. Die Teilnehmer tauchen in praxisnahe Anwendungen und reichhaltige Diskussionen ein, um zu lernen, wie sie durch werteorientierte Strategien Resilienz und langfristiges Wachstum fördern können. Diese Sitzung betont ganzheitliche Ansätze, die die Mission mit Wirkung vereinen, Gemeinschaftskooperation fördern, dezentralisierte Führung und ethisches Ressourcenmanagement umsetzen. Durch 1:1-Mentoring und Gruppengespräche werden die Teilnehmer ermutigt, sich an der Schnittstelle von Kunst, Nachhaltigkeit und bewusster Führung zu orientieren und von gewohnten Strukturen zu regenerativen, wirkungsvollen Praktiken überzugehen.

Ameyali Ramos setzt sich für Gemeinschaften und Organisationen ein, die aktiv an regenerativen und wirkungsvollen Praktiken arbeiten. Sie berät zu Fundraising-Strategien und praktischen Umsetzungen, besonders in Lateinamerika. Mit über 15 Jahren Erfahrung unterstützt sie indigene Völker und lokale Gemeinschaften bei der Stärkung ihrer Rechte und Selbstbestimmung. Ihre Expertise in Umweltpolitik und Governance stellt sicher, dass soziale und ökologische Schutzmaßnahmen in allen Initiativen verankert sind. Als stellvertretende Vorsitzende der IUCN-Kommission für Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialpolitik engagiert sie sich für die Schaffung nachhaltiger Lebensgrundlagen.

Jessica Sweidan ist eine kreative Netzwerkerin. Ihre persönliche Erfahrung in der Philanthropie inspiriert sie, andere dazu zu ermutigen, neue Wege zu finden, wie sie diejenigen an der Front des Umweltschutzes wirksamer unterstützen können. Ihr tiefes Verständnis für die Bedeutung biokultureller Erhaltung, die eine gesunde Zukunft sicherstellt, hat ihre philanthropische Arbeit geprägt. Als strategische Initiatorin organisiert sie Foren, um sicherzustellen, dass die wichtigsten Stimmen, die für wichtige Diskussionen über unsere kollektiven Zukunftsfragen benötigt werden, zusammenkommen.

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Visionen und Strategien für Kunstinstitutionen entwickeln
2. + 6. Dezember, 10–11:30 Uhr
Mit Anna Kessel (Kessel & Kessel)

Die meisten zweckorientierten Organisationen können die Frage nach ihrem Zweck im Schlaf beantworten. Ihr Zweck ist eine Art innerer Kompass, der ihnen in unsicheren Zeiten und bei ständig wechselnden Bedingungen Orientierung gibt. Doch ein Zweck ersetzt keine Vision – ein sehr konkretes Bild davon, wie die Welt in einigen Jahren aussehen wird, welche Rolle die Organisation darin spielen wird und welchen Beitrag sie geleistet haben wird. In zwei Workshop-Sitzungen unterstützen wir Sie dabei, eine Vision zu entwickeln und eine Strategie abzuleiten – die Antwort auf den vielversprechendsten Weg zu dieser Vision.

Anna Kessel hat Kulturwissenschaften und Soziologie studiert und in verschiedenen Institutionen im Kunstbereich gearbeitet. Heute ist sie Transformationsbegleiterin und kombiniert Transaktionsanalyse und systemische Beratung mit agilen Methoden und Design Thinking. Sie berät Organisationen, zweckorientierte Start-ups, NGOs und Stiftungen mit dem Fokus auf Strategieentwicklung und kultureller Transformation.

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Aufbau alternativer Energieinfrastrukturen
13. Dezember, 10–11:30 Uhr
Mit Pablo Wendel und Helen Turner

2012 gründete Pablo Wendel Performance Electrics, ein künstlerisches Unternehmen, das durch Kunstwerke und künstlerische Prozesse erzeugten Strom – „Kunststrom“ – produziert und vertreibt. 2019 starteten Wendel und die Co-Artistic Director Helen Turner E-WERK Luckenwalde in Brandenburg, wo sie ein ehemaliges Braunkohlekraftwerk in ein Kulturzentrum für ökologisches Denken und künstlerische Praxis umwandelten. E-WERK speist Kunststrom ins deutsche Stromnetz ein und versorgt gleichzeitig seine eigenen künstlerischen Programme mit Energie. Wendel und Turner leiten einen Workshop zum Thema Entwicklung alternativer Energieinfrastrukturen für Kunstinstitutionen, der auf ökologische und landbasierte Praktiken abzielt. Teilnehmer haben die Gelegenheit, Potenziale für ihre eigenen Infrastrukturprojekte zu erkunden und erste Konzepte zu entwerfen.

Pablo Wendel ist Co-Künstlerischer Leiter von E-WERK Luckenwalde und CEO von Performance Electrics gGmbH. Er hat international ausgestellt, unter anderem im ICA London, im Kunstmuseum Stuttgart und im Rockbund Art Museum in China.

Helen Turner ist Co-Künstlerische Leiterin und Chefkuratorin von E-WERK Luckenwalde und leitet dessen zeitgenössisches Kunstprogramm. Sie ist Gründungsmitglied der Gallery Climate Coalition Berlin und Mitglied des Beirats der Urbane Künste Ruhr. Sie hat bei globalen Veranstaltungen wie Prada Frames und der Berlin Art Week gesprochen. Turner hat für *Museums for Change* geschrieben und war Jurymitglied für VISIT und LAGI 2022.

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