Luckenwalde Bauhaus Stadtbad, 2020. Image courtesy of Stefan Korte.

Zeitplan: Sonntag 2. Juli 2023

12:00 – 15:00

Lernen von Luckenwalde: von meinem Standpunkt aus TU-Berlin Studierende
Ehemaliger Rosengarten zwischen E-WERK und Stadtbad
Sprache: Deutsche und Englisch

In den Workshops präsentieren und diskutieren wir mögliche Entwicklungsperspektiven für das Stadtbad und den E-Campus als lebendige Orte des Lernens, der Kunst und der erneuerbaren Energien. Grundlage bilden die Arbeiten von 50 Studierenden, die sich mit der Architektur, Städtebau, Landschaft und Ökologie von Luckenwalde befassen. Eine Installation im ehemaligen Rosengarten zwischen E-WERK und Stadtbad dient als Plattform zum Dialog und zum gemeinsamen Erarbeiten von Leitlinien für einen weiteren öffentlichen und inklusiven Ort in Luckenwalde. Die Workshops werden von Architekturstudierenden der TU Berlin geleitet und durch das Fachgebiet für Städtebau und nachhaltige Stadtentwicklung betreut.

12:00 – 12.30: Architekturführung Stadtbad
13:00 – 14:00: Kamin Gespräch
13:00 – 15:00: Zirkularitätsspiel
13:00 – 15:00: Pflaster Puzzle
14:00 – 15:00: Ökologie Workshop


13:00 – 18:00
Ausstellungen geöffnet

The Material Revolution
Kira Freije, Agnes Denes, FM Einheit & Vinzenz Schwab
EW-Turbinenhalle, Haupteingang, Werkstätten und Galerie Eins

Stammtisch
Kunststrom Labor
EW-Garten
Sprache: Deutsche und Englisch

Während der zweitägigen Laufzeit von Burn Out sind Beitragende und Besucher*innen dazu eingeladen, sich am Stammtisch zu beteiligen; ein diskursiver Tisch für den Außenbereich, der vom Kunststrom Labor (in Zusammenarbeit mit Livni Holtz und Sebastian Reinicke) gestaltet wurde, um rhizomatische Bezüge, gegenseitiges Vertrauen und bedeutungsvolle Gespräche zu ermöglichen. Am 1. und 2. Juli kann sich jede*r der/die möchte, an den Langen Tisch gesellen, um die Kernanliegen von Burn Out vertiefend zu diskutieren und so ein Patchwork-Gewebe aus Standpunkten und Meinungsäußerungen zu generieren, das sowohl die eingeladenen Redner*innen, Performer*innen, als auch die Besucher*innen des E-WERK miteinschließt.

furniture in transit
Kunstrom Labor & TU Berlin
EW-Garten
Sprache: Deutsche und Englisch

Das E-WERK präsentiert in Zusammenarbeit mit Architektur-Studierenden der TU-Berlin furniture in transit [Möbel in Transit]; ein Workshop für nachhaltige Möbelstücke. Nach und nach werden im Workshop Stühle zur Ausstattung des Stammtisches entstehen. So wird über den gesamten Verlauf des Symposiums hinweg die infrastrukturelle Landschaft der Institution transformiert. Um dem Ideal der nachhaltigen Institution zu entsprechen, wird im Workshop auf eine regionale Kreislaufwirtschaft mit einem geringen technischen Aufwand zurückgegriffen, mit der kein Müll zurückbleiben wird. Alle Materialien kommen aus der unmittelbaren Nachbarschaft des E-WERK und werden ohne weitere Hilfsmittel zusammengebaut. Unter Verwendung von nur vier Materialien (Holz, Ziegelsteine, Spanngurte und Feuerlöschschläuche) können Menschen jeden Alters mitmachen und neue Prototypen für Möbelstücke herstellen.

 

13:00 – 15:00

Burn Out Film Reel
Laura Fong Prosper & Tin Wilke, Antoinette Yetunde Oni und Rebecca Salvadori
FLUXDOME

 

14:00 – 14:45
Tour durch das E-WERK
Sprache: Deutsche und Englisch

Eine Führung hinter die Kulissen des E-WERK und der aktuellen Ausstellung The Material Revolution. 30 freie Plätze. Bitte um Anmeldung per E-Mail an: events@kunststrom.com

 

14:45 – 15:00
Auftritt Saxophon
Benno Schmidt
Flughafentreppe

 

Programm für das Symposium
FLUXDOME

 

15:00 – 15:10

Einführung von Helen Turner, Künstlerische Leitung und Chefkuratorin des E-WERK Luckenwalde, zur nachhaltigen Institution und Vorstellung des Sonntags-Programms
Sprache: Deutsche und Englisch mit Live-Übersetzung

 

15:10 – 15:45

“Impuls-Präsentation” des politischen Geografen Sinthujan Varatharajah.

 

16:00 – 17:00
Podiumsdiskussion: Symbiotic Earth: The Institutional Organism
Kim Kraczon, Konservatorin und GCC Berlin

Jan Boelen, Künstlerischen Leiters vom Atelier LUMA
Mae-ling Lokko, Architektin, Designerin und Pädagogin
Manuel Cirauqui, Kurator des Guggenheim Museum Bilbao
Giulia Bellinetti, Leiterin der Naturforschung an der Jan Van Eyck Academie
Sprache: Englisch mit Live-Übersetzung

Der Ausgangspunkt für “Symbiotic Earth” ist Lynn Margulis Theorie der Endosymbiose, in der sie Mikroorganismen (wie Algen, Bakterien, Hefen und Pilze) hinsichtlich ihrer Möglichkeiten zur Kooperation erforscht, die als Grundprinzip für das Entstehen neuer Arten dienen können. Diese Diskussionsrunde erforscht mögliche Herangehensweisen an institutionelle Praxis als Ökosystem; unter Einbezug materieller, architektonischer, sozialer und kuratorischer Perspektiven. Nehmen Sie an diesem Gespräch teil, um die Institution als polymorphes Labor für ökologische Entwicklung neu zu denken.

Keynote

Vanessa Machado de Oliveira Andreotti, Autorin, Aktivistin für indigene Landrechte. Gefolgt von einem Gespräch zwischen Lucia Pietroiusti, Kuratorin, Head of Ecologies, Serpentine, London.
Sprache: Englisch mit Live-Übersetzung

 

Live-Musik-Programm
Stadtbad Live

Mit Lichtdesign von Charlie Hope

18:45 – 19:30
Jozef Van Wissem
Jozef van Wissem ist ein Avantgarde Komponist und Lautenist, der seine komplett schwarze, maßgefertigte, einzigartige barocke Laute überall auf der Welt spielt.

 

19:45 – 20:45
Valentina Magaletti
Valentina Magaletti ist Schlagzeugerin, Komponistin und Multi-Instrumentalistin mit einer erfinderischen Herangehensweise an Schlagzeug und Perkussion.

 

21:00 – 23:00
DJ-Set von Juba
Charakteristisch für Juba sind ihre hinreißende hybride Formsprache und ihre quirlige Energie, durch die sie sich nach und nach den Ruf eines talentierten, selbstbewussten und risikofreudigen DJs aufgebaut hat.

 

22:12
Zug nach Berlin

 

23:44
Letzter Zug zurück nach Berlin

 

Über die Teilnehmer*innen

Kim Kraczon ist Konservatorin und Restauratorin moderner Materialien und zeitgenössischer Kunst mit besonderem Fokus auf nachhaltige Praktiken im Kunstsektor. Ihr Expert*innengebiet und ihr primärer Fokus im Kontext der Nachhaltigkeit ist die Milderung der Umweltbelastung durch Materialien und Methoden in der Produktion von Kunstwerken, Ausstellungen und durch Kunsttransporte. Durch ihre Arbeit mit diversen Nachhaltigkeits-Organisationen beteiligt sich Kraczon regelmäßig an zukunftsweisenden Forschungsfeldern und Diskursen mit einem breiten Themenspektrum zur Nachhaltigkeit und nimmt an zahlreichen internationalen Symposien, Diskussionsrunden und Webinars Teil. Kraczon ist Director of Materials am Ki Culture und die Herausgeberin des Materials Ki Books, einer Online-Anleitung für mehr Nachhaltigkeit für Praktizierende im Sektor des kulturellen Erbes. In ihrer Tätigkeit als Coach im Ki Futures Programm (ein internationales Ausbildungsprogramm, das umfassend die vielzähligen Aspekte von Nachhaltigkeit in der Erhaltung von Kulturgut beleuchtet) ist Kraczon beständig in Kontakt mit Museen, Galerien und Kulturinstitutionen. Kraczon agiert außerdem als Environmental Advisor [Beraterin für Umweltfragen] der Gallery Climate Coalition, deren Mitbegründerin und Vorstandsvorsitzende sie ist.

Jan Boelen (*1967 in Belgien) ist Kurator für Design, Architektur und zeitgenössische Kunst. Er ist künstlerischer Leiter von Atelier LUMA, einem experimentellen Labor für Design in Arles, Frankreich. Boelen studierte Produktdesign an der Akademie für Medien und Design in Genk und ist Gründer und ehemaliger Künstlerischer Leiter von Z33 – Haus für zeitgenössische Kunst in Hasselt in Belgien. 2018 kuratierte er die vierte Design Biennale in Istanbul und initiierte im Jahr 2012 die Manifesta 9 in Belgien. Außerdem kuratierte er 2021 den Litauischen Pavillon Planet of People für die Architekturbiennale in Venedig. Über die Jahre hinweg hat er Projekte und Ausstellungen gestaltet, die Besucher*innen animieren, Alltagsgegenstände in neuem Licht zu betrachten. Boelen ist Herausgeber der kürzlich erschienenen Bücher “Social Matter, Social Design: For Good or Bad, All Design is Social” (Valiz, 2020) und “Muller Van Severen: Dialogue” (Walther Koenig, 2021). Seine schriftstellerische Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Design auf das Alltagsleben und der Frage, wie künstlerische Praktiken in diese Disziplin miteinfließen.

Dr. Mae-ling Lokko ist Assistenzprofessorin an der School of Architecture der Yale University und dem Yale Center for Ecosystems in Architecture (Yale CEA), sowie Gründerin von Willow Technologies Ltd. in Accra, Ghana. Als eine aus Ghana und den Philippinen stammende Architektur-Wissenschaftlerin, Designerin und Lehrende, fokussiert sich ihre Forschung auf die Gestaltung und Integration gerechter, biogener Materialpraktiken in den Sektoren der Landwirtschaft, Architektur und Textilproduktion. Von 2018-2021 war Lokko Leiterin des Building Sciences Programms und Assistenzprofessorin an der Rensselaer School of Architecture.

Manuel Cirauqui Mit seinem Fokus auf die Interaktionen zwischen künstlerischen Medien, Technologie und Nachhaltigkeit ist Manuel Cirauqui seit 2016 Kurator des Guggenheim Museums in Bilbao. In dieser Rolle war er für die Realisierung namhafter Ausstellungsprojekte verantwortlich, unter anderem Anni Albers. Touching Vision (2017); Art and Space (2017); Architecture Effects (2018, kuratiert in Zusammenarbeit mit Troy Therrien); Henri Michaux. The Other Side (2018); Art and Space (2017); Soto. The Fourth Dimension (2019); und Future of Motion, im Rahmen von Norman Fosters gefeierter Ausstellung Motion. Autos, Art and Architecture. Cirauqui war zudem für das Film & Video Ausstellungsprogramm des Guggenheim Bilbao verantwortlich, in dem er unter Anderem fokussierte Einzelausstellungen zu Künstler*innen wie Amie Siegel, Michael Snow, Javier Téllez, Diana Thater, Allora & Calzadilla, Alex Reynolds, Jesse Jones, Sharon Lockhart, Cecilia Bengolea, Monira Al Qadiri, und der Otolith Group präsentierte.

Zurzeit arbeitet Cirauqui an Ausstellungen und öffentlichen Veranstaltungsprogrammen am Guggenheim Bilbao, die mit Nachhaltigkeitsdiskursen in Verbindung stehen. Er ist aktiv an akademischen Austauschen beteiligt und hat bereits eine Vielzahl von Vorträgen in internationalen Kontexten gehalten. Außerdem agierte er als beratender Experte für S+T+ARTS, der Initiative für Wissenschaft, Technologie und Künste der Europäischen Kommission.

Giulia Bellinetti ist Head of Nature Research an der Jan van Eyck Academie und Coordinator of Future Materials. Zuvor arbeitete sie als Koordinatorin der Produktionsabteilung MHKA Museum für zeitgenössische Kunst in Antwerpen. Durch diese Erfahrung konnte sie mit einem breitgefächerten Spektrum an künstlerischen Arbeitsweisen in Kontakt treten und ein nuanciertes Verständnis der kognitiven, affektiven und materiellen Konfigurationen gewinnen, denen die zeitgenössische Kunstproduktion unterliegt. Während der letzten Jahre entwickelte Giulia ein immer stärkeres Interesse an ökologischen Diskursen mit Bezug auf zeitgenössische Kunst, institutionelle Praxis und interdisziplinäre Formen der Kollaboration. Aktuell schreibt sie an der Amsterdam School of Cultural Analysis (der Universität Amsterdam) eine Doktorarbeit zur epistemischen Funktion von Kunstinstitutionen im Zeitalter der Klimakatastrophe.

Jozef van Wissem ist ein Avantgarde Komponist und Lautenist, der seine komplett schwarze, maßgefertigte, einzigartige barocke Laute überall auf der Welt spielt. Die Titel und der Charakter seiner Werke haben oft christliche und mystische Einschläge, trotzdem ist sein musikalisches Schaffen absolut zeitlos. Im Jahr 2013 gewann van Wissem den Cannes Soundtrack Award beim Film Festival in Cannes, für Jim Jarmuschs “Only Lovers Left Alive”. Im Dezember 2017 lud man Jozef van Wissem ins Hermitage Museum in St. Petersburg ein, das Madrigal vorzutragen, das in Caravaggios Gemälde “The Lute Player” [Der Lautenspieler] (1596) dargestellt ist. Er ist autodidaktischer Schriftsteller und ein renaissancistisches Universalgenie inmitten des unbarmherzigen 21. Jahrhunderts, das aus dem intensiven Lebenswandel eines new wave Künstlers und Barbesitzers in Groningen zu einem Dasein als moderner Denker in New York überging und später zu einem der einflussreichsten zeitgenössischen Musiker wurde, der sich sowohl durch seine Solo-Werke als auch seine Filmmusik einen Namen machte. Van Wissem wurde für sein Werk, das er selbst “liberation of the lute” [Befreiung der Laute] nennt, hoch gelobt. Laut der New York Times ist van Wissem “gleichzeitig ein Avantgarde Komponist und ein barocker Lautenist, demnach sind ihm Dichotomien keinesfalls fremd”.

Valentina Magaletti ist Schlagzeugerin, Komponistin und Multi-Instrumentalistin mit einer erfinderischen Herangehensweise an Schlagzeug und Perkussion. Ihre vielseitige Technik, die unterschiedliche Elemente von Vibraphonen über Marimbas bis hin zu Kontaktmikrofonen und gefundenen Objekten miteinbezieht, resultiert in einem Stil, der sich stets weiterentwickelt. Da sie in ihren Performances gleichermaßen routiniert im Umgang mit zarten Keramik-Instrumenten ist wie im Heraushämmern von Motorik Rhythmen, hat ihre kreative Perspektive auf Perkussion eine abwechslungsreiche Diskographie und zahlreiche interessante Kollaborationen hervorgebracht.

Juba Charakteristisch für Juba sind ihre hinreißende hybride Formsprache und ihre quirlige Energie, durch die sie sich nach und nach den Ruf eines talentierten, selbstbewussten und risikofreudigen DJs aufgebaut hat. In ihrem Repertoire bedient sie sich bevorzugt afrikanischer und afro-diasporischer Klänge aus Europa und darüber hinaus.

Als Kind der Nigerianischen Diaspora im Vereinigten Königreich ehrt sie durch ihre Tätigkeit als DJ seit 2016 ihre Herkunft, indem sie hauptsächlich Musik aus Afrika und der afrikanischen Diaspora präsentiert, während sie teils auch andere musikalische Einflüsse einbaut. Als regelmäßige Beitragende des Berliner Radiosenders Cashmere Radio, Kernmitglied des Londoner Kollektivs Boko! Boko! und Initiator der Dokumentation und des Podcasts Assurance, ist sie nicht nur ein kompetenter DJ; sie nutzt darüber hinaus ihre diversen Projekte als Plattformen zur Bearbeitung soziopolitischer Themen in der Welt der Musik. In den letzten Jahren ist der Hype um Juba stetig gewachsen, was DJ Sets in der Panorama Bar, auf dem Peacock Society Festival, bei Keep Hush, und ein sensationelles Debüt im Boiler Room 2019 mit sich brachte. Ihre elektrisierenden Sets bezeugen nicht nur, dass sie ein faszinierender DJ, sondern zudem eine geschickte Handwerkerin ist, deren einzigartige Präsenz jede Party bis zum Siedepunkt anheizt.

Burn Out ist Teil einer Reihe von Symposien für the sustainable institution in Partnerschaft mit LUMA Arles und Rupert Vilnius, Zentrum für Kunst, Residenzen und Bildung.

the sustainable institution wird von der Europäischen Union, dem Musikfonds, Teltow-Fläming und dem Litauischen Kulturrat mitfinanziert. Die dargestellten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die der Autor:innen und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder anderer Förderstellen wider. Weder die Europäische Union noch die Förderstelle können dafür verantwortlich gemacht werden.