Lena von Goedeke, Negative Emission Technology / Wittern
Lena von Goedeke wird eine neue Methode zur Bearbeitung des Minerals Olivin erforschen. Das grüne Gestein ist eines der am häufigsten vorkommenden Mineralien im Erdmantel und hat die besondere Eigenschaft, CO2 aus der Atmosphäre zu binden. Während des chemischen Verwitterung Prozesses (Auflösung mit Wasser) bilden sich aus dem CO2 Kristalle, die so im Boden gespeichert und von Organismen genutzt werden können. Während des Aufenthalts wird von Goedeke an der Entwicklung einer Technik arbeiten, mit der das Material in Skulpturen für den Außenbereich umgewandelt werden kann, die durch Regenwasser verwittert werden können und somit einen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase leisten. Konkret plant von Goedeke, die Möglichkeiten des architektonischen 3D-Drucks zu nutzen, bei dem Mineralpulver durch ein Bindemittel in fester Form gedruckt werden kann. Die Künstlerin plant auch, eine Olivin-Beschichtung zu entwickeln, die auf Oberflächen aufgetragen werden kann und so bestehende Objekte verwandelt - mit besonderem Fokus auf die Umwandlung historischer Industriearchitektur in neue Zwecke. Von Goedeke wird das Stipendium nutzen, um mit Wissenschaftler*innen, Hersteller*innen und Zulieferbetrieben zusammenzuarbeiten, eine Forschungsreise nach Åheim, Norwegen, zum größten natürlichen Vorkommen des Minerals Olivin in Europa zu unternehmen und Materialtests und Prototypen zu finanzieren.
Über Lena von Goedeke
Lena von Goedeke lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Lucy McKenzie. Aktuelle Ausstellungen: Antipoden. Galerie m, Bochum; Kryal. Otto Modersohn Museum Tecklenburg; Terra Incognita. Lantz'scher Skulpturenpark (2022); Soil‘s Song. Kallmann-Museum Ismaning (Solo); Grenzfälle des Raumes. Galerie m Bochum; At a moment in time. Kunstverein Arnsberg (2021); Glas & Beton. Manifestationen des Unmöglichen. Marta Herford; Static. Galerie Britta Rettberg, München (Solo) Stasis. Galerie m Bochum (Solo) (2020).